Beschreibung des Moduls
Deckenscheibe - Holz
Mit dem Programm Deckenscheibe Holzbau sind Sie in der Lage, Holzbalkendecken und Dächer gem. Eurocode 5 als Scheibe nachzuweisen und zu bemessen. Es können die Koordinaten für die Wandscheiben aus dem Programm ‘Verteilung von H-Lasten auf Wandscheiben’ importiert werden.
System, Nachweise
System
Folgende Nachweise werden geführt:
- Nachweis der Scheibenbeanspruchung
- Nachweis der Randgurte (Anteil Biegung nur, wenn Moment vorhanden)
- Nachweis der Randrippen (Anteil Biegung nur, wenn Moment vorhanden)
- Nachweis der Beplankung auf Biegung
- Nachweis der Halterung der Randgurte / Randrippen gegen Kippen / Knicken
- Nachweis der Scheibendurchbiegung
Randbedingungen
Es gelten folgende Randbedingungen / Berechnungsgrundlagen:
Freie Ränder der Beplankung sind nur rechtwinklig zu den Innenrippen zulässig. Außerdem sind die Platten der Beplankung auch auf den Rippen, auf denen die Platten nicht gestoßen sind, mit Verbindungsmitteln im Abstand av zu befestigen. Die Platten sind weiterhin mit mindestens einem Rippenabstand ar versetzt anzuordnen. Die weiteren Bedingungen werden vom Programm geprüft. Sind diese Bedingungen nicht eingehalten, wird ein entsprechender Hinweis gegeben.
Einzelne Öffnungen in der Beplankung dürfen bei der Berechnung der Beanspruchungen vernachlässigt werden, wenn sie kleiner als 200 x 200 mm sind. Ein kreisrundes Loch darf im Durchmesser nicht größer sein als 280 mm. Die Summe der Länge bzw. Höhe von mehreren Öffnungen muss kleiner sein, als 10% der Tafellänge bzw. -höhe. Sind größere Öffnungen vorhanden, so muss deren Auswirkung nachgewiesen werden.
Wenn Tafeln aus mehreren einzelnen Elementen zusammengesetzt werden, dann müssen die Elemente so verbunden werden, dass der Schubfluss sv,0,d der angrenzenden Plattenränder von Element zu Element übertragen werden kann.
Das Programm prüft, ob die Randrippen / Gurte gemäß DIN 1052 (2008) in der Tafelebene gegen Kippen und Knicken gesichert sind und gibt einen entsprechenden Hinweis, falls dies nicht der Fall ist.
Die Längskraft in den Randrippen (Verteiler) aus der Querkraft der Scheibe wird nur in Ansatz gebracht, wenn die Randrippen am Plattenrand liegen oder die Rippen parallel zur Belastungsrichtung liegen.
Die Randrippen / Verteiler werden für die Kombination aus Längsdruckkraft und Biegung nachgewiesen (Biegung nur, wenn vom Nutzer ein entsprechendes Moment eingegeben wurde). Streng genommen kann die Längskraft auch eine Zugkraft sein, dann ist die Ausnutzung in der Kombi- nation mit Biegung kleiner als bei Druck und Biegung, der Nachweis liegt jedoch auf der sicheren Seite.
Die Gurte werden jeweils für Längsdruckkraft und Biegung sowie für Längszugkraft und Biegung nachgewiesen (Biegung nur, wenn vom Nutzer ein Biegemoment eingegeben wurde).
Die obere Beplankung wird bei Eingabe von entsprechenden Flächenlasten zusätzlich auf Biegung nachgewiesen. Dabei wird in Abhängigkeit von der Plattenbreite / Plattenhöhe und dem Abstand der Rippen ein entsprechendes statisches System angesetzt.
Wenn zusätzliche Einzellasten vorhanden sind, dann ermittelt das Programm für den Nachweis des Scheibenschubes automatisch die effektive Scheibenhöhe h,eff. Dies erfolgt auch dann, wenn der Nutzer bei den Bemessungsoptionen die Option für den Nachweis aus Kombination von sv,0,d und sv,90,d ausgewählt hat. Der Nachweis liegt dann auf der sicheren Seite.
Das Programm ermittelt automatisch die Versatzmomente aus dem exzentrischen Lastangriff mit der Exzentrizität, welche sich aus der Differenz des Massenschwerpunkts der Wände und dem Lastschwerpunkt ergibt. Die Versatzmomente werden ausgegeben. Es wird dabei davon ausgegangen, dass diese Momente durch die jeweils senkrecht zur Belastungsrichtung stehenden Wände aufgenommen werden können.
Das Programm ermittelt die effekive Scheibenhöhe h,eff automatisch in Abhängigkeit von der Verlegerichtung der Platten und Rippen.
Die Erhöhung der Tragfähigkeit der Verbindungsmittel Rd um 20% für allseitig schubsteife Verbindung nach DIN 1052(2008) 10.6 (4) wird bei freien Plattenrändern nicht vorgenommen, auch wenn diese Erhöhung vom Nutzer definiert wurde.
Das Programm überführt die Deckenscheibe jeweils in x - und y-Richtung in ein Stabwerkssystem wobei die Wände als elastische Auflager mit den Federn angesetzt werden, welche sich aus der jeweiligen Wandlänge ergibt. Die Deckenscheibe selbst wird dabei als Stab mit quasi unendlicher Steifigkeit angesetzt. Das Verfahren liefert dann in etwa die gleichen Werte wie das Verfahren nach STEINMETZ. Allerdings werden mit dem im Programm verwendeten Verfahren bei großen Auskragungen der Deckenscheibe genauere Werte ermittelt.